Eher aus Neugier wollte ich einmal sehen, ob und wie mir eine SmartWatch im Alltag helfen könnte (ich hatte bisher keine). Da die S2 eigentlich über alle wichtigen Funktionen verfügt und der Preis absolut annehmbar ist, habe ich sie mal genauer unter die Lupe genommen.
Nicht vergessen: das hier ist meine erste SmartWatch – ich stand also erst einmal da, wie der Ochs vorm Berg. Die Watch mit dem Android Phone zu koppeln, war absolut kein Problem. Dann die Tozo App aus dem Store installiert und schon erklärt sich eigentlich alles von selbst (auf der App ist auch eine ausführliche Anleitung in Deutsch – auführlicher als jene, die in der Box beiliegt).
Die App bzw die Watch verlangen natürlich einiges an Berechtigungen (Zugriff auf Kontakte, Benachrichtigungen lesen usw.), das macht aber erstens Sinn, wenn man Meldungen über entgangene Anrufe, Telegram Messages usw. direkt auf die Watch bekommen möchte, zweitens kann man diese Berechtigungen auch einzeln verweigern – App und Watch funktionieren dann dennoch, die jeweiligen Funktionen stehen einem dann eben nicht zur Verfügung. Zudem kann man auch selbst entscheiden, ob die eigenen Daten in einer Cloud gespeichert werden sollen, oder nicht – Kompliment an Tozo, dass man hier zu nichts gezwungen wird.
So, nun hat man eigentlich zwei Dinge, mit denen man umgehen muss: die Watch, und die App. Die App ist eigentlich so eine Art “Unterstützer” der Watch. Sie speichert die von der Watch ermittelten Trainings- und Körperdaten und stellt sie übersichtlich dar. Ausserdem kann ich mit der App auch das Erscheinungsbild / Design der Watch (die Uhrzeiger etc) anpassen und wählen, welche Funktionen auf der Watch angezeigt oder aus Gründen der Übersichtlichkeit ausgeblendet werden sollen.
Die Einsatzmöglichkeiten der Watch sind so zahlreich, dass ich sie hier gar nicht alle aufzählen kann – es können
– Herzfrequenz
– Das Stresslevel
– Die Blutsauerstoffsättigung
– Die Anzahl verbrannter Kalorien am Tag (oder per Training)
– Die Schritte, die man gegangen ist
– Die Entfernung, die man zurückgelegt hat
gemessen werden. Das macht die Watch eigentlich die ganze Zeit. Man kann aber auch gezielt in einen Trainingsmodus schalten, wenn man z.B., wie ich, täglich eine halbe Stunde auf dem Laufband läuft und sich dann anzeigen lassen, wie hoch die Herzfrequenz maximal war, wie viele Kalorien man in dieser Zeit verbraucht und wie viele Schritte man gegangen ist, welche Strecke man zurückgelegt hat usw. Das ist übrigens ziemlich genau und deckt sich mit den Angaben meines Laufbands.
Da man der App auch anfangs mitteilt, wie alt man ist, welches Geschlecht man hat und wie viel man wiegt, ist die Berechnung all dieser Daten wirklich sehr genau. Zudem kann man der Watch bei Start eines Trainings genau sagen, WAS man macht (Jogging, Gehen, Wandern etc.) – dies macht die Berechnungen natürlich noch genauer.
Zur Technik:
Der Tragekomfort ist top, die Watch trägt sich angenehm. Mir persönlich wäre ein Snap-Verschluss lieber gewesen, aber das ist Geschmacksache.
Das Display ist über jeden Makel erhaben: auch bei Tageslicht lässt es sich einwandfrei ablesen, die Darstellung ist gestochen scharf, Kontrastreich und hoch aufgelöst. Da ist nichts pixelig. Sieht sehr edel aus.
Die Bedienung ist sehr simpel, wenn man sich einmal 1 Stunde damit befasst hat: Druck auf den Knopf seitlich = Display ein. Noch mal drücken: die Apps werden angezeigt (Musik steuern, Schlafüberwachung, Alexa, Einstellungen usw. Langer Druck fährt die Watch herunter. Das Display selbst ist zudem ein Touch-Screen, auf dem man mit Wischen in verschiedene Richtungen ebenfalls verschiedene Funktionen aufrufen und zwischen ihnen wechseln kann. Die Watch kann sich nach Wunsch auch durch Schütteln des Handgelenks einschalten, aber das funktioniert nicht immer perfekt.
Akkulaufzeit:
Das hat mich am meisten überrascht. Trägt man die Watch normal im Alltag, hält der Akku locker 2-3 Tage durch! Auch, wenn ich alle paar Momente drauf gucke, um zu sehen, wie mein Puls ist, mein Stresslevel oder meine Sauerstoffsättigung. Auch meinen Schlaf überwacht die Watch automatisch (sie merkt von selbst, dass man schläft) und zeichnet dann meine Schlafphasen auf. All das geschieht quasi die ganze Zeit und dennoch hält der Akku einige Tage. Das ist bemerkenswert.
Lediglich wenn man “Echtzeit-Herzüberwachung” aktiviert, geht das ziemlich auf den Akku, da hier die Herzfrequenz ununterbrochen gemessen wird, anstatt wie sonst, nur alle xx Sekunden einmal. Auch im Trainins- bzw. Sportmodus verbraucht der Akku deutlich mehr, weil ständig viel gemessen wird und alle Sensoren auf Vollast laufen. Also nach dem Training nicht vergessen, es der Watch mitzuteilen, damit sie wieder in den “Alltags-Modus” geht. Dann hält der Akku eine Ewigkeit.
Fazit:
Ich nutze die Watch erst seit wenigen Tagen, aber was ich jetzt schon genial finde, ist, dass sie mir anzeigt, wie qualitativ mein Schlaf war. Ich hätte nie gedacht, dass ich auf über 3 Stunden Tiefschlaf pro Nacht komme (siehe Fotos). Auch, dass man sich anzeigen lassen kann, wann am Tag man wie viel Stress hatte, ist sehr, sehr hilfreich, man kann dann abends genau nachvollziehen wann das war und was das verursacht hat.
Dann gibt es auch noch eine Atem-App auf der Watch, die einem jederzeit hilft, “herunter zu kommen” und wieder ruhig und tief zu atmen. Das alles habe ich bisher noch nicht einmal ansatzweise ausgereizt und ich bin gespannt, was ich noch alles entdecke. Für dieses günstige Preissegment – Daumen hoch, ein genialer Helfer im Alltag!
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